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FlexTreat identifiziert Synergien von weitergehenden Aufbereitungsverfahren zur Wiederverwendung und Spurenstoffelimination

Das Projekt FlexTreat befasst sich mit der Umsetzung der Wiederverwendung von kommunalem Abwasser zur landwirtschaftlichen Bewässerung und adressiert damit unter anderem wichtige Fragestellungen, die sich aus der EU-Verordnung zur landwirtschaftlichen Bewässerung ergeben. Im Projekt liegt der Fokus insbesondere auf der Untersuchung von Verfahrenskombinationen, welche neben dem Erreichen der Anforderungen für die landwirtschaftliche Bewässerung auch eine 80%ige Spurenstoffelimination erreichen können. Aus der gezielten Kombination ausgewählter Verfahren ergeben sich somit deutliche Synergieeffekte. Dies zeigen die Pilotierungen an den insgesamt vier FlexTreat-Standorten. Mittlerweile wurden dort über fast zwei Jahre hinweg Daten und Betriebserfahrungen gesammelt.

An einem Standort (Braunschweig, Verfahrenskette: Ozonierung, Filtration, UV Desinfektion) werden vertieft Digital-Green Tech Konzepte (Digitaler Zwilling, KI Steuerung) zur Optimierung und gesicherten Qualitätsüberwachung erfolgreich angewandt. Insbesondere kann das System bei Betriebszuständen, die nicht dem Sollzustand entsprechen über eine Anwender App Warnungen an die Betreiber und die Landwirte senden, um eine hinreichende Qualität für die Bewässerung zu gewährleisten.

Im Bereich des Risikomanagements leistet das Projekt einen aktiven Beitrag zur Gestaltung der Überführung der EU CO 2020/741 in deutsches Recht. Beispielsweise wird ein zielführendes Vorgehen zur Validierung der Rückhalteleistung in Bezug auf eine Bandbreite an Indikatororganismen erarbeitet. Darüber hinaus wird auf verschiedenen Ebenen analytischen Fragestellungen begegnet, wie der ergänzenden Information zu Spurenstoffeliminationen durch Non-target Analytik, der Untersuchung des Verbleibs von Spurenstoffen in der Bodenpassage bei der Bewässerung, oder der Aufnahme dieser Stoffe in Nutzpflanzen. Auch der Frage der Wiederverkeimung von Bewässerungswasser wird nachgegangen.

Zuletzt diskutierten die FlexTreat-Partner die aktuellen Ergebnisse im Rahmen des 7. Projekttreffens in Bonn, verbunden mit einer Besichtigung des Versuchsstandortes in Rheinbach (s. Abbildung). Dort wird ein mit Aktivkohleadditiven ausgestatteter großtechnischer RBF mit einer nachgeschalteten halbtechnischen UV Desinfektionsanlage untersucht. Erste Projektergebnisse wurden im Rahmen der Aachener Tagung für Wasser Technologie präsentiert. Weitere Informationen finden Sie unter www.flextreat.de.

Vertreter der FlexTreat-Partner bei der Besichtigung des RBF+ auf der Kläranlage Rheinbach (Erftverband)
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