Neuigkeiten im Projekt HypoWave+: Im April wurde das 1.600 m2 große Gewächshaus der IseBauern fertiggestellt. Bis Ende des Monats konnten bereits die ersten hydroponischen Pflanzsysteme aufgebaut, und die Vorbereitungen zur Inbetriebnahme der Anlagen für die weitergehende Wasseraufbereitung von HUBER SE abgeschlossen werden. Die Wasseraufbereitung besteht aus einem Tuchfilter, einem Aktivkohle-Biofilter und einem Sandfilter, und einer nachgeschalteten UV-Desinfektion von Xylem. Für die Wasserwiederverwendung werden die Klärteiche von Wahrenholz, unweit des neu entstandenen Gewächshauses genutzt. Die Herstellung der Nährstofflösung greift auf den nährstoffreichen Ablauf des zweiten von insgesamt drei Teichen zurück. Bis Ende Mai wird das Gewächshaus mit Jungpflanzen bestückt und die Wasseraufbereitung, die für die Forschungslinien vorgesehen ist, für die Validierung in Betrieb genommen.
Im konventionell betriebenen Teil des Gewächshauses wird Salat in NFT (Nutrient Film Technique) Systemen und Tomaten in sogenannten Bato-Rinnen erzeugt. Bato-Rinnen sind eine neue Form der hydroponischen Bewässerung, bei der Tröfpchenbewässerung in Verbindung mit Auffangrinnen zum Einsatz kommt. Die HypoWave+ Forschungslinien untersuchen die Wasserwiederverwendung für die Tomatenproduktion ebenfalls in Bato-Rinnen.
Abb. 1 (links): Frontansicht des Gewächshauses mit HypoWave-Banner (Foto: ISOE)
Abb. 2 (unten): Außenansicht des Gewächshauses mit Anlagentechnik HUBER SE (Foto: ISOE)
Für die Wasserwiederverwendung und Vermarktung der produzierten Tomaten aus den HypoWave+ Linien sind eine Genehmigung gemäß der EU-Verordnung für Wasserwiederverwendung und eine Zertifizierung des Qualitätssicherungssystems der landwirtschaftlichen Lebensmittelproduktion notwendig. Der Genehmigungsprozess für die Wasserwiederverwendung wurde bereits absolviert. Im nächsten Schritt muss nun das Qualitätssicherungssystem, welches auch die Wasserwiederverwendung abdeckt, aufgebaut und zertifiziert werden. Parallel dazu werden sowohl Vertriebsstrategien als auch Kommunikation und Marketing im Rahmen eines Reallabor-Experimentes begleitet. Weitere Fragestellungen, die in den nächsten Monaten bearbeitet werden, beinhalten die Validierung des Systems, umfangreiche Analyseprogramme von Wasser und Tomaten, Optimierung der Wasseraufbereitung und der hydroponischen Pflanzenproduktion, auch mittels Digitalisierung und KI über das integrierte Steuerungssystem.
Seitens der ISE Bauern wurde bereits - unter der Annahme eines erfolgreichen Betriebs - für eine Erweiterung des Gewächshauses geplant, wofür sowohl die Kapazitäten der Wasseraufbereitungsanlagen als auch die verfügbaren Wassermengen geeignet wären.
Bei Interesse an einem genaueren Blick verweisen wir gerne auf unser Fotoalbum auf der HypoWave-Website: https://www.hypowave.de/ergebnisse/fotos/
Veröffentlichungen:
Winker, Martina/Diego Eufracio Lucio/Heide Kerber (2024): Wasserwiederverwendung in der spanischen Landwirtschaft. Wasser und Abfall 26 (3), 36-41
Dell, Laura-Maria (2023): Untersuchung der Umweltwirkungen eines hydroponischen Systems mit kombinierter Abwasseraufbereitung mittels Ökobilanzierung. Master thesis, IWAR, TU Darmstadt
https://www.hypowave.de/fileadmin/user_upload/Ergebnisse/Publikationen/Masterarbeit_Laura-Maria_Dell_HyW_Website.pdf
Germer, Jörn/Christian Brandt/Frank Rasche/Thomas Dockhorn/Alexa Bliedung (2023): Growth of lettuce in hydroponics fed with aerobic- and anaerobic–aerobic-treated domestic wastewater. Agriculture 13, no. 8: 1529. doi.org/10.3390/agriculture13081529
Hintze, Sebastian (2023): Evaluation of a Low-Tech Approach to Mobilize Nutrients from Organic Residues for the Production of a Hydroponic Nutrient Solution. Master thesis, Institute of Agricultural Sciences in the Tropics Management of Crop Water Stress in the Tropics and Subtropics, University of Hohenheim
https://www.hypowave.de/fileadmin/user_upload/Ergebnisse/Publikationen/Masterthesis-Sebastian-Heintze_Matr.Nr_629973.pdf
Veranstaltungen:
Woche der Umwelt, Schloss Bellevue, Berlin am 4.-5. Juni 2024
Beteiligung am BMBF-Stand gemeinsam mit anderen WavE-Projekten