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RIKovery

Recycling von industriellen salzhaltigen Wässern durch Ionentrennung, Konzentrierung und intelligentes Monitoring

Kurzbeschreibung

Die zunehmende Wasserknappheit erhöht die Notwendigkeit, salzhaltiges Wasser wiederzu­verwenden und gleichzeitig die entfernten Inhaltsstoffe einer erneuten Nutzung zuzuführen. Derzeit werden in Deutschland jährlich mehr als 6 Mio. t Chlorid über das Abwasser in Oberflächen­gewässer eingeleitet [1]. Mehr als ¾ davon stammen aus der chemischen (51 %) und der mineralverarbeitenden Industrie (26 %). Dabei sind sowohl Prozessabwässer und Teilströme bestehender Aufbereitungsprozesse als auch Salzabwässer aus Halden oder salzhaltige Grund­wässer relevant.

Da es sich bei den Salzbelastungen häufig um Mischungen aus verschiedenen Salzen handelt und/oder die Konzentration für eine direkte Nutzung zu gering ist, sind Aufbereitungsverfahren erforderlich, um eine Weiternutzung zu ermöglichen. Verfahrenstechnisch gelingt eine Abtrennung von Salzen aus Salzlösungen durch mehrstufige Eindampfanlagen bzw. Anlagen mit Brüdenkompression, die jedoch mit sehr hohem Energieaufwand verbunden sind und selten eine Nutzung der Reststoffe/Salze erlauben.

Das RIKovery-Projektkonsortium verfolgt die Vision, salzenthaltende industrielle Wasserströme möglichst vollständig zu nutzen, und damit natürliche Wasserressourcen zu entlasten.

Ziele

Aufgabenstellungen zur Wiederverwendung von salzenthaltenden industriellen Wasserströmen unterscheiden sich deutlich hinsichtlich Herkunft des Wassers, Konzentrationsniveau und ionischer Zusammensetzung der Salze oder Nebenkomponenten. Es ist nicht zu erwarten, dass mit einer einzigen Technologie eine umfassende Aufbereitung möglich wird. In RIKovery sollen daher die Potenziale von vier innovativen Technologien systematisch untersucht und die jeweils aussichtsreichen Einsatzbereiche erarbeitet werden. Übergeordnetes Projektziel ist die Erstellung einer fundierten Entscheidungsgrundlage (CAPEX, OPEX, LCA, technische Mach­barkeit) für die Implementierung von Salz- und Wasser-Rückgewinnungsverfahren im Produktions­maßstab. Das Projektkonsortium hat sechs industriell relevante Anwendungen identifiziert, die die wesentlichen Einleitungen abdecken (Polymerchemie, Spezialchemie, Kali-Industrie) und die sich hinsichtlich der Anforderungen und Komplexität deutlich unterscheiden, sodass insgesamt aussagekräftige und breit übertragbare Projektergebnisse erwartet werden.

 

[1] Quelle: THRU.de

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