Hintergrund
Wasser wird in vielen Regionen der Erde knapp – nicht nur in klassischen trockenen Gebieten. Es stellt eine immer größer werdende globale Herausforderung dar, Haushalte, Landwirtschaft und Industrie bedarfsgerecht mit Wasser versorgen zu können. Der Wasserbedarf wird sich in den kommenden Jahren weltweit drastisch erhöhen. Gleichzeitig ist bereits heute die Verfügbarkeit von Wasser stark begrenzt und regional sogar rückläufig. Hierzu tragen unter anderem die Verschmutzung und Übernutzung von Wasserressourcen, der Klimawandel sowie die ungleiche Verteilung der Wasservorräte maßgeblich bei.
Vor diesem Hintergrund hat das Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) folgende Fördermaßnahmen auf den Weg gebracht:
- Fördermaßnahme Wassertechnologien: Wiederverwendung (seit 02/2021)
- Fördermaßnahme WavE – Zukunftsfähige Technologien und Konzepte zur Erhöhung der Wasserverfügbarkeit durch Wasserwiederverwendung und Entsalzung (2016 – 2021)
Ziele und Themenfelder
Ziel beider Fördermaßnahmen ist es, innovative Technologien, Betriebskonzepte und Managementstrategien zur Wasserwiederverwendung und Entsalzung zu entwickeln, um die Wasserverfügbarkeit nachhaltig zu erhöhen. In der Fördermaßnahme Wassertechnologien: Wiederverwendung stehen nun auch Reallabore, Standardisierung und die Potenziale der Digitalisierung stärker im Fokus.
Verbundprojekte mit Partnern aus Wissenschaft, Wirtschaft und Praxis sowie ein Vernetzungs- und Transfervorhaben sollen mit ihren Forschungs- und Entwicklungsarbeiten dazu beitragen, Wasser effizienter zu nutzen sowie alternative Wasserressourcen für verschiedene Sektoren zu erschließen.
Dabei liegen die Forschungsschwerpunkte auf folgenden Themenfeldern:
- Wiederverwendung behandelter kommunaler Abwässer
- Kreislaufführung industrieller Wässer
- Nutzung von aufbereiteten salzhaltigen Grund- und Oberflächenwässern
Die Untersuchungen und Entwicklungen erfolgen unter praxisnahen Bedingungen und beziehen auch Demonstrationsanlagen im technischen Maßstab mit ein. Besondere Bedeutung kommt der Übertragbarkeit der technologischen und konzeptionellen Ansätze auf andere Standorte mit ähnlichen Randbedingungen zu, auch im Hinblick auf die Wettbewerbsfähigkeit deutscher Unternehmen auf dem internationalen Technikmarkt und die erfolgreiche Anwendung für Lösungen „made in Germany“.
Die Forschungs- und Entwicklungsarbeiten werden von einem Lenkungskreis als begleitendem Gremium unterstützt, dem neben den Koordinatorinnen und Koordinatoren der Verbundprojekte auch externe Fachleute aus der wasserwirtschaftlichen Praxis angehören. Der Lenkungskreis fungiert als Schnittstelle zwischen Forschung und Praxis und dient dem direkten Wissens- und Informationsaustausch.