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Wasserwiederverwendung und Spurenstoffelimination Hand in Hand

In FlexTreat wurden an insgesamt vier Standorten im halb bis großtechnischen Maßstab über jeweils zwei Jahre hinweg unterschiedliche Verfahrenszüge zur weitergehenden Aufbereitung kommunalen Abwassers betrieben. Die ausgewählten Technologiekombinationen zeigten ihre Eignung zur kombinierten Spurenstoffelimination (nach EU Kommunalabwasserrichtlinie) und Desinfektion (nach EU Mindestanforderungen für die Wasserwiederverwendung). Damit konnte bewiesen werden, dass gängige Verfahren zur Spurenstoffelimination nur geringfügig ergänzt / adaptiert werden müssen, um auch die Qualitätsziele der Wasserwiederverwendung zu erreichen.

In FlexTreat betriebene Verfahrenszüge zur weitergehenden Abwasserreingigung (Quelle: FlexTreat)

Innovative Regelungskonzepte (z.B. KI-basierte Anomalie-Erkennung) können hierbei helfen, die Qualitätsziele gesichert einzuhalten. Diese wurden am Standort Braunschweig erfolgreich getestet, inklusive Aufbau eines digitalen Zwillings und einer App basierten Kommunikation mit beteiligten Stakeholdern.

Im „Validierungsleitfaden für eine uneingeschränkte Bewässerung“ zeigt FlexTreat relevante Aspekte für die Bewertung der mikrobiologischen Reinigungsleistung in Hinblick auf die laut EU Verordnung geforderten Leistungsziele. Stoffliche Risiken wurden mit innovativen Non-target Methoden im Wirknexus aus Wasser, Boden und Pflanze untersucht. Die mikrobiologischen Risiken wurden, über die in der EU Verordnung genannten Indikatoren hinaus, auch in Hinblick auf Antibiotikaresistenzen (Bakterien und Gene) und das Wiederverkeimungspotential von aufbereitetem Wasser untersucht. Eine integrierte Bewertung umfasst Kosten und Nachhaltigkeitsaspekte und zeigt, dass nach der Aufbereitung zur Spurenstoffelimination nur äußerst geringe Aufbereitungskosten für die weitergehende Desinfektion erforderlich sind. Grund hierfür ist die hervorragende Wasserqualität, welche durch die gängigen Verfahren zur Spurenstoffelimination hervorgerufen wird, sodass nachgeschaltete

FlexTreat ermittelt durch Umfragen und Stakeholder Dialoge einen aktuellen Stand der Akzeptanz von Wasserwiederverwendung und zeigt hier weitergehenden Bedarf an Kommunikation zwischen Bevölkerung, Landwirten, Technologen und Politik auf. Die Übertragbarkeit von in FlexTreat erprobten Konzepten auf internationale Zielmärkte wird in Form von internationalen Fallstudien untersucht um Marktpotentiale aufzuzeigen.

Durch die Erprobung von Technologien, kombiniert mit umfassenden Aspekten der Risikobewertung zeigt das Projekt FlexTreat Wege für eine sichere Wasserwiederverwendung auf und trägt hiermit einen Beitrag zur Erschließung einer neuen Ressource für die landwirtschaftliche Bewässerung in einem immer häufiger unter Wassermangel leidendem Deutschland. Sie finden den Abschlussbericht zum Projekt in kürze online auf den Seiten der Fördermaßnahme und auf weitere Informationen auf der Projekthomepage www.flextreat.de.

FlexTreat Konsortium bei der Besichtigung des Retentionsbodenfilter Plus beim Erftverband in Rheinbach, NRW.
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